+49 234 62203 0

Cobots und ihre Rolle in der neuen Arbeitswelt

Der globale Ausnahmezustand rund um das Corona-Virus oder COVID-19 hat die Arbeitswelt in kürzester Zeit enorm umgestellt. Während eine sehr große Zahl an Büroangestellten in der Lage war aus dem Home-Office zu arbeiten, mussten sich produzierende Unternehmen mit einer wichtigen Frage auseinandersetzen: Wie können sie ihrer Fürsorgepflicht nachkommen und die empfohlenen Mindestabstände zwischen ihren Mitarbeitern gewährleisten?

Nicht immer ist es möglich oder ausreichend die Arbeitsumgebung so umzustellen, dass die vorgegebenen Sicherheitsabstände eingehalten werden können. Manche Aufgaben sind ohne eine „helfende Hand“ nicht auszuführen. Diese Umstände haben kollaborative Roboter oder Cobots als mögliche Lösung weiter in den Vordergrund gerückt. Mit dieser Technologie können auch kleinere und mittlere Unternehmen zahlreiche Arbeitsschritte automatisieren, wodurch sie weiterhin so konsistent, effizient und sicher wie zuvor produzieren können.

Was spricht für Cobots, um „Social Distancing“ durchzusetzen?

Cobots wurden speziell dafür entwickelt, Mitarbeitern besonders repetitive, monotone und körperlich belastende oder gefährliche Aufgaben abzunehmen. Somit werden menschliche Arbeitnehmer entlastet und ihre Effizienz gleichzeitig unterstützt und verbessert. Im Unternehmen können diese Mitarbeiter wiederum anspruchsvolleren Aufgaben nachgehen, die nicht mit Hilfe von Maschinen automatisiert werden können.

Aufgrund ihres typischerweise langen Roboterarms können Cobots eine größere Entfernung zwischen den Mitarbeitern schaffen, wodurch die Empfehlungen für Abstände am Arbeitsplatz in Zeiten der Corona-Pandemie eingehalten werden können. Cobot Sawyer verfügt beispielsweise über eine Armlänge von 1,26 Metern und ist dadurch in der Lage Teile von einem Arbeitsplatz zum anderen zu bewegen, ohne dass die Mitarbeiter sich dabei zu nahekommen. Dass Sawyer hierbei als „neuer Kollege“ von der Belegschaft angenommen wird, ergibt sich vor allem aus seinem freundlichen Design und dem animierten „Gesicht“ des Cobots. So werden Hürden oder Berührungsängste in der Interaktion zwischen Mensch und Roboter nochmals deutlich gesenkt.

Ein wichtiger Vorteil von Cobots ist, dass diese schnell und einfach zu programmieren sind. Selbst Laien können Sawyer mit dessen Betriebssystem Intera in kürzester Zeit so einrichten, dass der Cobot bereits erste Bewegungsabläufe und Aufgaben automatisch durchführt. Dank der integrierten Kamerasysteme und der Intera Software kann sich Cobot Sawyer dynamisch und flexibel orientieren, sowie seiner Umgebung anpassen. Bereits gespeicherte Bewegungsabläufe können mittels Landmarks und Kamera referenziert werden. Somit kann Sawyer auch nach einem Standortwechsel seine Landmarks erkennen, seine Bewegungen daran ausrichten und direkt mit der programmierten Handlung weitermachen. Dies fördert eine schnelle und flexible Einsatzbereitschaft, da der Cobot nicht nach jedem Standortwechsel neu programmiert werden muss.

Die Marktentwicklung für kollaborative Robotik

Wir sehen eine stetig wachsende Nachfrage für flexible, einfach zu installierende und kostengünstige Robotersysteme, die mit Hilfe von Cobots bedient werden kann. In Kombination mit automatisch geführten Fahrzeugen (AGV) und autonomen mobilen Robotern (AMR) öffnen sich für Unternehmen, aber auch für Kliniken, Labore und kleinere Handwerksbetriebe, noch vielseitigere Möglichkeiten für die Automatisierung von Prozessen.

Unser Schwesterunternehmen HAHN Robotics, ebenfalls Teil der HAHN Group, agiert als Integrator und Servicepartner für alle Arten von Roboterautomation. Eine Lösung an der das Unternehmen arbeitet ist die Kombination aus unserem Cobot Sawyer und MiR – Mobile Industrial Robots. Indem man den Cobot auf einem AMR montiert, ergeben sich vielseitige Anwendungsbereiche für den Arbeitsplatzwechsel des Cobots, Transport von Produktionsmitteln oder das Be- und Entladen von Maschinen. Im klinischen Umfeld wäre auch denkbar, dass ein kombiniertes System aus Cobot Sawyer und AMR für Laboranwendungen während der Nachtschicht genutzt wird, oder kleinere Handgriffe wie die Regelung von Ventilen oder das Bedienen kleinerer Diagnosegeräte vom Cobot übernommen wird. Für das oft unterbesetzte Fachpersonal führt das zu einer Erleichterung im Arbeitsalltag, wodurch mehr Zeit für besonders anspruchsvolle Aufgaben und die persönliche Pflege des Patienten bleibt.

Sawyer wird in einer Werkstatt eingerichtet