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Sawyer und Studenten im Duett

Wie setzt man einen Cobot flexibel für Kleinserien ein? Welcher ersten Schritte bedarf es in der Programmierung des Cobots und welche Vorkenntnisse sind vonnöten? Wie funktioniert MRK (Mensch-Roboter-Kollaboration) in der Praxis? Im wahrsten Sinne des Wortes zeigt sich das alles „anhand“ des Sawyers von Rethink Robotics.

Ende Juli besuchten wir mit der Firma Liebherr und vier Sawyer Cobots die Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten. Studenten der Fakultät Elektrotechnik und eine Gruppe Berufsschüler nahmen an einem 20 Stunden-Challenge MRK-Makeathon teil. Die Herausforderung war, eine bisher manuell durchgeführte filigrane Bestückung von Zylinderrollenlagern mit Wälzkörpern und Distanzstücken durch den Cobot zu automatisieren. Die konkrete Aufgabe: Eine interdisziplinäre Pick & Place Automatisierung von der Konzeption über Konstruktion der Greifer bis zur Ausführung.

Kinderleichte Programmierung

Wie einfach, flexibel und sicher Sawyer und die Software Intera in der Anwendung sind, konnten die Teilnehmer direkt erfahren. Selbst ohne Schulung und Programmierkenntnisse gelang es allen vier Teams bereits am ersten Tag Sawyer anzulernen. Aus dem Ideenreichtum der Studenten entstanden intelligente Greiflösungen und kreative Lösungsansätze – sowohl im Prozess als auch in der Aufgabenprogrammierung. Der spannende Versuch führte zu innovativen Resultaten, die bei den Studenten sichtbar Freude in der Arbeit mit Sawyer auslösten und zu Erfolgserlebnissen führten.

Dieser Anwendungsfall zeigt, wie vereinfacht sich die Automation wiederkehrender Tätigkeiten in der Montage, im Handling und in der Kommissionierung von Bauteilen und Verpackungen umsetzen lässt. Mensch und Roboter können unbesorgt eng zusammenarbeiten und selbst unerfahrene Mitarbeiter erlernen intuitiv in kurzer Zeit die Grundlagen der Cobot-Programmierung. Sogar der jüngste, vierzehnjährige Gast des Makeathons konnte mit Sawyer in Minuten eine Lösung entwickeln und umsetzen.

Cobots: Ihre Schlüsselrolle in der modernen und automatisierten Produktion

Prof. Dr.-Ing. Dirk Jacob, Vizepräsident Lehre und Qualitätsmanagement an der Hochschule Kempten und Experte für Robotik und Automatisierung, leitet die Fakultät Elektrotechnik and der Hochschule Kempten und ist Initiator des Makeathons. Er ist sich sicher, dass einfache Pick-and-Place-Aufgaben wie das Einlegen von Bauteilen in Werkzeugmaschinen, das Stapeln und Umsortieren von Bauteilen sowie auch einfache Montagearbeiten das Aufgabenfeld der Cobots sein werden. „Wer das Potenzial zukünftiger Produktionslandschaften ausschöpfen und sich langfristige Wettbewerbsvorteile sichern will, muss die drei Schlüsselfaktoren Mensch, Technologie und Adaption intelligent miteinander verknüpfen“, betont er in Bezug auf den „Lager-Bestückungs-Wettbewerb“ mit Sawyer.

Ob Makeathon oder Anwenderapplikation, die Einsatzmöglichkeiten für Cobots wie Sawyer sind unzählbar. Zukunftsgerechte automatisierte Produktionsstationen zeigen reine manuelle Montagestationen bis hin zu einer vollautomatisierten Ausschweißstation auf – inmitten beider Ausprägungen skaliert und gestaltet sich der Einsatz von MRK-Lösungen. Diese Technologie wird in Zukunft eine zunehmende Rolle spielen. Deshalb legen wir Wert darauf Lehre und Praxis zu kombinieren und zu fördern, indem wir Impulse und Ideen für die Fachkräfte der Zukunft liefern.

Wir freuen uns darüber, dass das Experiment erfolgreich war und die Studenten und die Berufsschüler gemeinsam mit Sawyer und Intera innovative Lösungen für Liebherr vorgebracht haben.

 

 

Beim Rethink Robotics Makeathon an der Fachhochschule Kempten hatten Studenten die Gelegenheit Pick & Place Automatisierungen zu entwickeln. Die Studenten traten in Kontakt mit Saywers flexibler Hardware und dem einfach anzuwendenden Betriebssystem Intera. Innerhalb von 20 Stunden, legten die vier Teams „Hand an,“ entwickelten und testeten ihre verschiedenen innovativen Lösungen.